"Schwedischer Seglertag 1945"
Auf dieser Tagung des Nationalen-Segelverbandes wurde beschlossen einen Wettbewerb für eine neue Bootsklasse auszuschreiben. Die Forderungen gegenüber den Schärenkreuzern war eine sichere Seegängigkeit auch in ungeschützten Revieren. Eine größere Familienfreundlichkeit. Eine schlichte, lange haltbare Bauweise bei sehr guten Kreuz- und schnellen Segeleigenschaften. Diesen Wettbewerb gewann Eric Nilsson mit einem 25 Schärenkreuzer der auf den typischen S-Spant verzichtet und als Kiel eine eiserne Hohlform hat die in der Lage ist Schlagwasser aufzunehmen und bei der man auf lange Kielbolzen verzichten kann. Durch diese Konstruktion konnte die Wasserlinienlänge gestreckt und gleichzeitig die benetzte Fläche verkleinert werden. Durch den Eisenkiel liegt der Ballastanteil bei sicheren 50%. Dieser Umstand lässt die Mälar 25 sehr aufrecht, schnell und trocken segeln.
Die Kraftverteilung der langen Überhänge wird durch die Metallspanten und Metallbodenwrangen aufgefangen und an die Gesamtkonstruktion weitergeleitet. Um die Riggbelastung an Deck aufzunehmen wurden verzinkte U-Träger quer im Mastbereich eingezogen und mit Eichenbohlen verstärkt. Der auf dem Deck sicher stehende Mast lässt sich bestens trimmen und bringt deutliche Platzvorteile im Salon-und Vorschiffsbereich unter Deck. Die Luken im Vorschiff und im Achterschiff gewährleisten eine durchgängige Belüftung des Schiffes. Dieses in Verbindung mit dem Wasserbrunnen im Kielbereich garantiert ein trockenes und somit langlebiges Schiff da sich keine Feuchtigkeit im Schiffsinneren bilden kann die ansonsten zum Rotten des Holzes führen könnte.
Das Cockpit ist durch seine Aufteilung geräumig genug, so dass es mit seinen zwei Backskisten für mehrere Personen bzw. eine Familie mit Kindern ausreichend Platz bietet zum Regattasegeln genau wie für einen ausgedehnten Urlaubstörn.
Die klassenbedingt begrenzte aber voll ausreichende Segelfläche ist leicht zu handhaben. Ich habe meine Mälar 25 über die Jahre und viele Törns einhand gesegelt ohne einmal den Motor zu benötigen. Bei viel Wind verträgt die Mälar bestens ein Reff im Großsegel und verhält sich damit absolut sicher und gutmütig. Eric Nilsson gewann den Konstruktionspreis zu recht, da er alle gewünschten Anforderungen bestens erfüllt hat. Dieses ist nicht nur mein subjektiver Eindruck, ich erlebe die Bestätigung immer wieder im Vergleich mit anderen Schiffen dieser Bauart. Nicht nur im Vergleich aller Segeleigenschaften sondern speziell im Vergleich des gesamten Erhaltungszustandes der Schiffe. Die Mälar 25 ist einfach der bessere Schärenkreuzer und das wertbeständigere Holzboot.
Es wurden zweiundsiebzig diese überaus beliebten Schiffe gebaut. Davon neunundsechzig aus Mahagoni und drei aus nordischer Lärche. Noch heute gibt es in Schweden eine große Mälar-25 Gemeinschaft mit aktiver Regatta-Tätigkeit. Hier in Deutschland sind nach meinem Wissen neun Mälar-25 beheimatet. Ich werde versuchen mit den Eignern Kontakt aufzunehmen und sie entsprechend zu listen. Über Unterstützung von Euch würde ich mich sehr freuen.
Bernd Lüders